Modul 1 - 5 Aufregend und lehrreich, die Coachingausbildung
Ein spannender Bericht aus der praktischen Ausbildung. Coach sein ist eine Herausforderung und ein Gewinn zugleich.
Mein Name ist Franziska. Ich studiere BWL an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten. Klingt gut? Ist es auch. Aber noch besser ist es, wenn man von seiner Dozentin vorgeschlagen bekommt, eine Zusatzausbildung im Bereich Coaching zu machen.
Also machte ich mich am Donnerstag den 15.11. auf den Weg nach Waltenhofen ins Pfeos Kompetenz-Zentrum von Gisela und Peter Krämer.
Was kommt auf mich zu. Gedanken vor dem Seminar
Auf dem Weg dorthin sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen. „Ich bin doch nur Studentin. Was ist, wenn alle anderen viel professioneller sind als ich?“; „Was ist, wenn die anderen Teilnehmer unsympathisch sind?“ usw. Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht und bin leider der Typ Mensch, der in neuen Situationen und mit neuen Menschen immer erst eine Weile braucht, bis er warm wird. Ich war also sehr gespannt, was mich erwartete.
Es fing schon mal gut an, denn durch meine übliche Überpünktlichkeit war ich die erste und konnte mir somit einen Parkplatz direkt vor der Tür sichern. Die darauffolgende Begrüßung war sehr herzlich und nahm mir ein bisschen von meiner Nervosität. Auch der Seminarraum war irgendwie sofort gemütlich. Fehlten nur noch die anderen Teilnehmer. Als einer nach dem anderen ankam, war aber eigentlich relativ schnell klar (spätestens nach der ersten Kaffeepause), dass ich mir vollkommen grundlos Sorgen gemacht hatte. Durchweg sympathisch und wie sich später herausstellte tatsächlich weitaus professioneller als ich.
Aller Anfang ist anders
Am Anfang sollten wir uns vorstellen, ohne unseren Beruf/Studium zu nennen, da im Verlauf des Tages die übrigen Teilnehmer raten mussten, was man von Beruf ist. Nachdem wir uns alle kennengelernt hatten, ging es auch schon richtig los. Alle Übungen, die wir gemacht haben, empfand ich als sehr durchdacht und lehrreich. Wir haben zum Beispiel sogenannte Killerphrasen bekommen (etwa wie: „Was soll ich denn noch alles machen? Mich fragt ja eh keiner!), die wir umformulieren sollten und die Kernessenz des Gesagten herausfiltern sollten. Das hilft erheblich beim gegenseitigen Verständnis und bei der Kommunikation. Neben Übungen dieser Art diskutierten wir viel über alltägliche Themen und über verschiedene Situationen im Beruf, die durch aktives Zuhören und Spiegeln leichter bewältigt werden können. Ich fand schon den ersten Tag äußerst lehrreich und hab mich wirklich auf den folgenden Tag gefreut.
Nur die Ruhe..
Am Freitagmorgen wurde nach der Begrüßung und einer kurzen Rekapitulationsrunde, erstmal Organisatorisches geklärt. Um diese Ausbildung abzuschließen, gehört auch eine schriftliche Abfassung eines selbst durchgeführten Coachingfalls dazu. Als ich das gehört habe, habe ich erstmal leichte Schnappatmung bekommen, da ich ja noch das kleine Problem habe mindestens die nächsten zwei Jahre noch Student zu sein. Wie soll ich denn dann einen Coachingfall bekommen? Aber Coaching muss nicht immer im Unternehmen oder im beruflichen Leben stattfinden, sondern kann auch privat passieren.
Lerntypen
Diesbezüglich beruhigt, konnte ich mich auf die Inhalte des zweiten Tages konzentrieren und freuen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zuerst lernten wir, dass alle Menschen unterschiedlich lernen. Es gibt zwar drei verschiedene Lerntypen (visuell, auditiv und kinästhetisch), jedoch muss man sich beim Coaching natürlich auf jede Person individuell einstellen, zumal sich diese Lerntypen vermischen können. Diese Information ist nicht nur für meinen weiteren beruflichen Weg wichtig, sondern auch für mein Studium. Ich selber bin eine Mischung aus visuellem Lerntyp (nur vom Hören kann ich mir selten etwas merken, ich muss es aufschreiben oder lesen) und kinästhetischem Lerntyp (Man sieht mich selten ruhig sitzen, ich habe immer was in der Hand zum rumspielen und schon in der Schule waren meine Hefte vollgekritzelt mit kleinen Zeichnungen und Symbolen, weil ich mich dadurch besser konzentrieren kann, wenn meine Hände etwas zu tun haben). Coaches sind also sozusagen Lernbegleiter in einem Prozess, der für die Coachees komplett neu ist und müssen sich dementsprechend an den Lerntyp des Coachees anpassen.
Viele interessante Aufgaben
und ein wirklich leckeres und angenehmes Mittagessen später kamen wir über die Maslowsche Bedürfnispyramide zum 4 Ohren Modell von Schulz von Thun. Ein wirklich interessantes Modell, vor allem kombiniert mit der Gewaltfreien Kommunikation! Dadurch, dass in unserer Gruppe so eine angenehme Atmosphäre herrschte, waren die darauffolgenden Übungen sehr informativ und eine positive Erfahrung. Mit all diesen Eindrücken beschenkt, endete auch der zweite Tag des ersten Moduls.
Kommunikation
Am Samstag (der erste Tag an dem ich meinen Parkplatz direkt vor der Tür nicht bekam), als ich im Auto saß, habe ich mich sehr auf den Tag gefreut, weil es mir von Tag zu Tag mehr Spaß gemacht hat und war gleichzeitig traurig, dass es schon der letzte Teil des Moduls war. Wir haben an diesem Tag über viele wichtige Themen geredet z.B. ob man die Welt in Gut und Böse aufteilen kann. Außerdem haben wir verschiedene Aufgaben bekommen, die wir in kleineren Gruppen bearbeiteten. Und wir haben eine Smalltalk Runde auf der Parkbank durchgeführt, wobei schön zu sehen war, auf wie viele verschiedene Arten man mit fremden Menschen ins Gespräch kommen kann, woraufhin wir einen „Elevator Pitch“ für uns selber entwickeln sollten, um einem anderen Menschen innerhalb von 60 Sekunden auf uns aufmerksam zu machen. Am wichtigsten war am Samstag allerdings für mich, dass wir darüber gesprochen haben, wie man psychologische Spiele erkennt und, wenn man sie erkannt hat, wie man vermeiden kann, dass man den Köder verschluckt. Ich habe mich schon öfter in einer Situation wiedergefunden, in der ich gar nicht gemerkt habe, dass man mich manipuliert und ich dann keinen Ausweg mehr gefunden habe.
Schade, schon zu Ende das erste Modul
Leider war es dann auch schon so weit: Der letzte Tag des ersten Moduls war vorbei und wir haben den Auftrag bekommen, uns in der Zeit bis zum nächsten Modul Gedanken über all diese gelernten Themen zu machen und im Alltag und im Berufsleben (bzw. Studium, bin ja immer noch Student) bewusster mit unseren Mitmenschen zu interagieren.
Abschließend zum ersten Modul kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass mir diese Chance geboten wurde. Schon jetzt konnte ich einiges des Gelernten anwenden. Ich freue mich so nette Menschen kennengelernt zu haben und bin gespannt, was noch alles auf mich zukommt.
Nach Überflutungschaos bei mir Daheim und tagelangem Regenwetter, bin ich am ersten Tag des Moduls, am Donnerstag den 22.05.2019, mit sehr guter Laune nach Waltenhofen gefahren, weil es endlich wieder schönes Wetter war.
Im Pfeos Kompetenzzentrum fand zur Begrüßung erstmal eine kleine Runde statt, in der wir uns zu unserem damaligen Stand im Coaching äußern konnten. Ich musste gestehen, dass ich zu den einzelnen Methoden bis Dato noch keinen Richtigen Zugang gefunden hatte (Spoiler alert!: am Ende des Moduls hatte sich dieses Problem größtenteils erledigt). Zum Glück hat Gisela genau dieses Problem (Wie führe ich Methoden ein? Wann kommt welche Methode dran? Wie gehe ich mit den Ergebnissen um? Und wie fahre ich fort?) zu einem Thema des Moduls gemacht.
Da wir dazu tendieren in diesen Begrüßungsrunden recht viel zu reden, war es danach auch schon wieder Zeit für eine kleine Kaffeepause. Anschließend nahmen wir die Methoden in Angriff. Ich muss mir merken, dass ich den Anweisungen der Methodenbeschreibung (Zum Beispiel auf methodenundmehr.de) folgen sollte und, dass ich mir eine gute Anzahl Methoden raussuche, mit denen ich gut zurecht komme, bei denen ich weiß wann und zu welchem Zweck ich sie einsetzen muss und bei denen ich weiß, welche Methoden könnten davor und danach gebraucht werden.
Nachdem wir alle erleichtert waren, dass uns die Herangehensweise an die Methoden ein bisschen näher gebracht worden war, durfte ich selber gleich eine ausprobieren aber nicht als Coach, sondern als Coachee. Ich durfte mir selber einen Blumenstrauß nach der Blumenstraußmethode (https://methodenundmehr.de/blumenstrauss/de) anfertigen.
Ich habe mich anfangs zwar ein bisschen merkwürdig gefühlt, als ich vor allen meine Stärken auf das Flipchart geschrieben habe aber am Ende war ich sehr froh zu sehen, wie viele Stärken mir zu meinen einzelnen Rollen eingefallen sind.
Am zweiten Tag des Moduls ging es mit dem Harvard Konzept weiter. Dabei geht es ums Verhandeln. Mein erster Gedanke war: also generell bin ich ja eher so der Nachgeber. Auf dem italienischen Markt zahl ich zum Beispiel meistens den ersten Preis, den der Verkäufer mir anbietet. Was vermutlich der Hauptgrund ist, warum ich ungern auf Märkte gehe. Aber deswegen fand ich das Harvard Konzept umso interessanter. Uns wurde aufgezeigt was wichtig ist und was man beim Verhandeln lieber vermeiden sollte. Man sollte nicht um Positionen feilschen, weil das unter anderem die Beziehung der Verhandlungspartner in Gefahr bringt und zudem keine Lösung bringt. „Die Beziehung sollte vorher besser sein als danach, zumindest aber nicht schlechter“ ist ein Satz, den ich mir merken werde. Für mich wichtig ist, dass man Mensch und Problem trennt. „Bestimmt zur Sache, freundlich zu den Menschen ist hierbei der Leitsatz. Generell finde ich das Harvard Konzept sollte man sich nicht nur für Verhandlungen im Berufsleben, sondern auch im Alltag aneignen.
Am Ende des Tages haben wir wieder einen Fall bekommen.
Der dritte Tag des Moduls war von vor allem von Fragen aber auch vom TZI geprägt. Am Anfang konnte ich überhaupt nichts mit dem TZI anfangen aber je länger ich mich damit beschäftigt habe, desto ersichtlicher wurde es für mich.
Auch dieses Modul hat mir wieder sehr gut gefallen und ich merke, wie ich mich mehr und mehr in die Arbeit eines Coaches reinfühlen kann und freue mich auf das nächste Modul.
Franziska Paul
Modul 2 bringt schon etliche fundierte Grundlagen in Methoden und Praxis. Das erste Mal im Rollenspiel als Coach, wie echt das alles ist und dann noch unter Beobachtung und mit Feedback. Spannend. Lesen.
Am 07.02. war es wieder so weit. 2,5 Monate (die überraschend schnell vergangen sind) nach Modul 1, trafen wir uns um 09:00 Uhr in Waltenhofen zu Modul 2.
Meine Aufregung hielt sich diese mal in Grenzen, da ich ja wusste was mich in etwa erwartet und ich mich einfach auf die kommenden 3 Tage freute.
Herzliche Begrüßung
Nachdem wir uns alle begrüßt und gegenseitig auf den neuesten Stand gebracht hatten, war es mit meiner Entspanntheit aber auch schon wieder vorbei. Gisela zeigte uns nämlich die Agenda für dieses Modul und ich stellte sofort fest, dass es dieses Mal sehr viel praktischer orientiert war, was meine Aufregung gleich mal rapide in die Höhe schnellen ließ. Gleichzeitig war ich aber auch gespannt darauf einen Fall zu lösen.
Bevor es aber richtig ans Eingemachte ging, durften wir erst die verschiedenen Kommunikationsstile nach Schulz-von-Thun kennenlernen. Vom „bedürftig-abhängigen Stil“ über den „aggressiv-entwertenden Stil“ zum „mitteilungsfreudig-dramatisierenden Stil“, konnten wir über jeden einzelnen Stil diskutieren und konnten in dem ein oder anderen Stil manchmal sogar gewisse Menschen wiedererkennen, was die Stile noch interessanter machte.(Da ich mich in einem der Stile sogar selber wiedererkennen konnte, habe ich sogar ein paar Tipps abgestaubt, wie ich mich weiterentwickeln könnte.)
Der erste Praxisfall im Rollenspiel
Die verschiedenen Kommunikationsstile, ein Mittagessen und den wahrscheinlich leckersten Schokokrapfen der Welt später wurde es dann richtig ernst: wir bekamen den Fall „Max und seine Mutter“ und sollten diesen in kleinen Gruppen selber lösen. Ich fühlte mich noch nicht bereit den Coach zu mimen und entschied mich stattdessen die Mutter zu verkörpern. Mein „Coach“ war Christine und ich muss sagen, obwohl ich nur den Coachee spielte, fühlte ich mich sehr gut aufgehoben und äußerst professionell beraten.
Die Bearbeitung des Fallbeispiels war ein erfolgreicher Abschluss des Tages und wir konnten alle mit einem guten Gefühl nach Hause fahren.
Serien schauen als Anschauungsbeispiele
Am 2. Tag von Modul 2 ging es morgens noch einmal kurz um die Kommunikationsstile. Peter Krämer sagte etwas, was für mich als bekennender Serienjunkie besonders interessant ist: die Kommunikationsstile werden oft in Serien thematisiert und in Personen dargestellt. Das muss ich mir unbedingt anschauen!
Auch an Tag 2 sollten wir gegen Nachmittag wieder ein Fallbeispiel bearbeiten, vorerst wurden wir aber noch „verschont“ und lernten erstmal das Wertequadrat kennen. Kurz erklärt handelt es sich beim Wertequadrat um eine Methode, bei der man Stärken und Schwächen beleuchtet und versucht eine Entwicklungsrichtung aufzuzeigen, um aus den Schwächen Stärken zu machen. Eine genauere Erklärung mit Beispielen finden sie unter www.methodenundmehr.de/wertequadrat/ .
Während wir uns über verschiedene Tugenden und Schwächen unterhielten, wurde das Bild eines Veggieburgers vor meinem Geiste immer größer.
Ich als Coach
Nach besagtem Burger und einer ganzen Stange Giotto (mit dänischem Butterkekse Geschmack, richtig lecker) passierte das Unvermeidbare: ich war Coach für einen Co-Trainer beim Fußball. Ich muss sagen es war eine tolle Erfahrung, weil ich wirklich das gute Gefühl hatte, dass ich es (obwohl die Szenerie nur „gespielt“ war) gut gemacht habe (lag vielleicht auch nur an den Giotto). Ich habe einiges daraus mitgenommen: der Grad zwischen Beratung und Coaching ist recht schmal und ich muss mir immer im Klaren sein, dass ich den Coachee nur leicht in eine Richtung stoßen darf und ihm nicht einen ausgeklügelten Plan mache, wie er sein Leben zu führen hat. Zudem ist es mir Anfangs schwer gefallen zu akzeptieren, dass man sich manchmal öfter wiederholen muss oder sich ab und zu ein wenig im Kreis drehen muss, denn nur weil man selbst verstanden hat worauf es hinausläuft, heißt das nicht dass der Coachee es auch so schnell verstehen kann und man muss einfach weitermachen, bis es „klick“ macht.
Das Verhaltensegogramm
An Tag 3 war es dann endlich soweit. Wir hatten uns alle sehr auf das Egogramm gefreut und an Tag 3 wurde es behandelt. Vorher gab es einen Überblick über die 3 Ich-Zustände des Menschen. Das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich und das Kind-Ich. Das Egogramm, das wir alle schon daheim gemacht hatten, ist ein Test bei dem das Ergebnis anzeigt in welchen der 3 Ich-Zuständen man zu wie viel Prozent agiert.
Zuerst sollten wir eine Fremdeinschätzung für die anderen Teilnehmer machen, bevor wir auflösen durften, was bei uns wirklich rausgekommen ist. Ich muss sagen, ich bin ein Fan vom Egogramm aber gleichzeitig muss man bei dieser Methode aufpassen, da sie sehr viel Raum für Interpretationen lässt und für instabile Personen das Egogramm eventuell ein bisschen zu schwere Kost sein könnte. Ich selbst war nicht wirklich überrascht von meinem Ergebnis und konnte mich da sehr gut wieder finden.
Auch dieses Modul fand ich sehr interessant und es hat mir, wie auch Modul 1 schon, sehr viel Spaß gemacht, während ich einiges lernen durfte. Ich bin gespannt auf Modul 3 und denke, dass die nächsten 2,5 Monate genauso schnell vergehen wie die letzten.
Franziska Paul
Der 01.08. war ein wirklich ausgesprochen schöner Donnerstag und so freute ich mich umso mehr, dass Modul 4 an diesem Tag beginnen sollte.
Da die Sonne draußen schien und demnach alle gut gelaunt waren, war die Begrüßungsrunde von Positivität durchzogen. Allerdings hatten ein paar von uns, mich eingeschlossen, noch Fragen zu dem genauen Ablauf eines Coachings. Ich persönlich brauch immer einen genauen Plan, ob ich mich an den halte oder nicht sei dahingestellt aber ich muss mir vorher wenigstens grob über den Ablauf klar sein.
Das erste Thema nach der Begrüßungsrunde an Tag 1 ist die NLP (Neurolinguistische Programmierung). Wer jetzt noch nichts von diesem Thema weiß, sollte sich unbedingt darüber informieren. Ich finde NLP sehr spannend, zumal ich anfangs sehr abgeneigt, wenn nicht sogar abgestoßen von NLP war. Durch verschiedene Methoden aber, die Gisela uns gezeigt hat, hat sich mein Bild sehr verändert. Mir ist dadurch auch aufgefallen, dass ich bei mir selber unbewusst schon Methoden der NLP angewendet habe. Ich mag seit meiner Kindheit den Geruch (ich würde es eher als Gestank bezeichnen) von Lilien nicht. Wir hatten eine Zeit lang immer eine Vase mit Lilien auf dem Esstisch stehen und irgendwann hab ich aufgehört dort zu essen, weil der Geruch (Gestank) mir den Appetit genommen hat. Unterm Strich: Lilien sind schön aber stinken. Jedoch beinhaltet das Lieblingsparfüm meiner Mutter eine ganze Menge davon. Wenn sie das benutzt, muss ich vor ihr flüchten. Letzten Sommer war ich mit meiner Mutter in Irland im Wanderurlaub und sie meinte, sie müsse ausgerechnet das Parfüm, das ich am wenigsten mag, mitnehmen. Den ganzen Urlaub habe ich mich beschwert. Allerdings waren die 2 Wochen Wandern in Irland mit der schönste Urlaub, den ich bis jetzt hatte. Wenn sie das Parfüm jetzt benutzt, denke ich jedes Mal an diesen schönen Urlaub zurück und seitdem empfinde ich das Parfüm überhaupt nicht mehr als unangenehm, sondern jetzt riecht Irland für mich nach Lilien. Mein Gehirn hat also was negatives mit etwas positiven verknüpft und dadurch das negative nicht nur neutral, sondern positiv gemacht.
Wir durften eine kleine Präsentation über NLP machen. Ich finde ja, wenn man sich selber in ein Thema reinliest und das dann noch kreativ in einer Präsentation gestalten kann, bleibt immer sehr viel mehr davon im Gedächtnis. Wenn nur die Präsentation selber nicht wäre…
Ich darf nicht vergessen zu erwähnen, dass wir in diesem Modul noch mehr Themen besprochen haben. Sehr interessant war noch die Walt-Disney-Strategie, in der man versucht in genau der Reihenfolge den Träumer, den Macher und den Kritiker zu vereinen. Deswegen funktionieren Disneyfilme so gut. Ein Beispiel ist „Rapunzel, neu verföhnt“: Rapunzel ist die Träumerin, Flynn der Macher und das Chamäleon Pascal ist der Kritiker.
Wir haben auch das Thema der Glaubenssätze bearbeitet. Wir wurden gefragt, welche Glaubenssätze wir haben. Meiner ist: Ich kann kein Mathe. Wenn ich genau drüber nachdenke merke ich, dass das gar nicht stimmt. Schließlich habe ich mein Abitur bestanden und auch im Studium habe ich alles, was mit Mathematik zu tun hatte, bestanden. Es macht mir einfach nur keinen Spaß. Aber ich habe mir selber so lange eingeredet, dass ich schlecht in Mathe bin, dass ich es irgendwann geglaubt habe und überzeugt war, dass ich keine guten Noten in Mathe schreiben kann.
Natürlich darf ich auch nicht vergessen zu erwähnen, dass ich in den 3 Tagen mal wieder viel zu viel gegessen habe. Vielleicht ist „ich habe immer Hunger“ auch ein Glaubenssatz und ich kann gar nichts dafür, dass ich den ganzen Tag esse.
An Tag 3 war ich dann dran den Coach zu mimen, nachdem ich es die letzten zwei Tage erfolgreich vermieden hatte (nicht aus Desinteresse, sondern wegen der Aufregung, die bei mir sogar in kleinem Kreis entsteht). Zu meinem Glück lief das Coaching sehr gut und ich hab mich dabei einfach wohl gefühlt. Noch dazu konnten wir entspannt und durch meine gewählte Methode eine zufriedenstellende Lösung finden. Dieses Coaching hat mir ein wenig die Angst vor dem Praxisfall genommen, den wir vor dem letzten Modul bearbeiten dürfen und tatsächlich auch müssen, da es zur Abschlussarbeit gehört. Außerdem konnte ich dadurch mit einem sehr gutem Gefühl aus dem Vorletzten Modul gehen und bin der Abschlussarbeit positiv gestimmt.
Vom 10.10. bis 12.10. wird das letzte Modul stattfinden und ich bin sehr gespannt was mich dann erwartet.
Aber nicht nur unsere Fälle wurden präsentiert. Jeder hatte die Aufgabe, eine kleine Präsentation über ein selbstgewähltes Thema zu halten. Den Anfang machte eine Märchenlesung des Märchens Rapunzel. Der Raum wurde abgedunkelt, wir setzten uns alle gemütlich hin und hörten der Erzählerin zu. Das war sehr entspannend und ich war fast traurig, als das Märchen zu Ende war. Jetzt bestand die Präsentation aber nicht nur aus dem Vorlesen einer Geschichte, sondern wir sollten im Anschluss auch noch aufzählen, welche Beweggründe die einzelnen Figuren hatten, um deren Taten nachvollziehen zu können. Zum Beispiel handelt die Hexe weniger aus Bösartigkeit, sondern viel mehr aus Einsamkeit und dem Drang jemanden für sich zu haben. Sehr interessant, was alles in einem Märchen drin steckt.
Meine Präsentation war über transformationale und transaktionäre Führung. Etwas trockener, als das Märchen.
Nach Theorie, Fallbesprechungen, Mittagessen und den Präsentationen, war es dann am Samstag den 12.10.2019 soweit: die Abschlussprüfung. Lange gefürchtet und wenig antizipiert. Zumindest von meiner Seite aus. In der Abschlussprüfung bekommt man per Zufallsverfahren einen Fall für den man dann in einer Stunde eine Vorgehensweise entwickeln muss und diese nach einer Stunde den Prüfern (Gisela und Peter) erläutern muss. Sehr spannend war dabei, wie die anderen Coaches ihren Fall bearbeiten würden.
Zum Beispiel haben eine Kollegin und ich die gleiche Methode (die Erlebniswelten) angewandt, hatten aber einen ganz anderen Fall und haben diese Methode auch in anderem Kontext angewandt. Für mich sind solche Prüfungen immer ziemlich nervenaufreibend, ich kann da nicht entspannt bleiben. Ich hatte eine Stunde lang einen Puls von 200 (stark aufgerundet) und im Endeffekt war es dann wirklich nicht schlimm. Auch das haben wir ohne Blessuren überstanden.
Nachdem jeder die Prüfung bestanden hatte, gab es eine kleine Abschlussfeier. Inhalt dieser Abschlussfeier war ein lang ersehntes Zertifikat, ein kleines Geschenk, ein Fotoshooting und Erfrischungsgetränke in Form von sprudeligem Traubensaft. Ich war froh, dass wir alle unsere Ausbildung erfolgreich abschließen konnten.
Insgesamt war die Coachingausbildung für mich eine einmalige Erfahrung und ich bin sehr froh, dass ich die Chance bekommen habe daran teilzunehmen. Ich habe neue, nette Leute kennengelernt, mir viel Wissen aneignen können und Erfahrungen gesammelt, die ich nicht mehr missen will.
Ich kann nur jedem empfehlen so eine Coachingausbildung bei PFEOS zu machen, egal ob als Privatperson oder als Personalmanager in einem großen Betrieb (oder als Student). Also vielleicht ist es ja Zeit, eine neue Erfahrung zu machen und mal die Perspektive zu wechseln (verstanden? Wegen der CoachingMethode Perspektivenwechsel)?
Ein Jahr später also waren wir alle fertig mit der Ausbildung und mussten uns voneinander verabschieden. Jedoch nicht für immer. Wir werden uns sicher bei der ein oder anderen Supervision oder bei einem Übungsabend Wiedersehen.
Denn, wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…
Ende (Franziska)